Deutschland bleibt für ausländische Au-pairs attraktiv
Deutschland bleibt für ausländische Au-pairs attraktiv
Im Jahr 2018 kamen 14.000 Au-pairs nach Deutschland. Neben einem Au-pair-Visum können sich junge Menschen aus dem Ausland auch für einen Freiwilligendienst oder Working Holiday-Aufenthalt bewerben. Herkunfts- und Zielländer der drei Programme für Auslandserfahrungen unterscheiden sich aber deutlich.
Neunkirchen, 19.06.2019
Neue Visa für junge Interessenten aus bestimmten Ländern
Neben Au-pair-Visa werden Aufenthaltsgenehmigungen für Freiwilligendienste und Working Holiday ausgestellt. Die Aufenthalte dürfen wie die von Au-pairs nicht länger als ein Jahr dauern. Freiwilligendienste sind für alle Nationalitäten offen. Working-Holiday-Visa gibt es nur für Menschen aus Argentinien, Australien, Neuseeland, Japan, Südkorea, Hongkong, Taiwan, Chile, Israel, Brasilien, Kanada und Uruguay. Es handelt es sich dabei um Austauschprogramme auf Gegenseitigkeit, d. h. auch jungen Deutschen stehen diese Länder für einen Working-Holiday-Aufenthalt offen.
Herkunftsländer von Au-pairs
Die meisten Au-pairs stammten im Jahr 2018 aus Kolumbien, Georgien und der Ukraine. Dass Kolumbien als südamerikanisches Land an der Spitze der Entsendestaaten für Au-pairs in Deutschland steht, ist neu. Seit 2010 kamen die meisten Au-pairs immer aus einem osteuropäischen Land. In seiner Umfragestudie „Au-pairs in Deutschland und weltweit“ stellt der Au-pair-Versicherer DR-WALTER aktuelle Daten und Informationen zu Au-pairs und Gastfamilien vor.
Lieblingsländer deutscher Au-pairs
USA als Lieblingsland der Deutschen verliert an Anziehung: 3.222 junge Deutsche waren 2018 als Au-pair in den USA. Das sind rund 300 weniger als noch 2017, ein Rückgang von 9 Prozent. Die Führungsrolle von Großbritannien als Wunschziel für Au-pairs scheint unbestritten, zumal auch Englisch weiterhin die wichtigste Zielsprache bleibt. Allerdings dämpfen die Brexit-Debatten das Interesse an Großbritannien. Britische Agenturen und Gastfamilien ersehnen wieder mehr Bewerbungen deutscher Au-pairs. Um dem negativen Trend entgegen zu wirken, wurden viele Verbesserungen für Au-pairs in Großbritannien eingeführt.
Immer mehr männliche Au-pairs
Seit einigen Jahren steigt der Anteil junger Männer in deutschen Gastfamilien. Auch deutsche Männer zeigen eine größere Offenheit gegenüber dem einst weiblichen besetzten Austauschprogramm. So wie langsam mehr Väter in Elternzeit gehen, so betrachten auch junge Männer ein Au-pair-Jahr als sinnvolle Art, ein Gap-Year zu füllen.
Zahl der Au-pair Agenturen ist konstant
Während zwischen 2017 und 2018 fast jede fünfte Agentur schließen musste, blieb die Zahl dieses Mal gleich. Zu Beginn des Jahres 2019 gibt es in Deutschland wie ein Jahr zuvor rund 160 Agenturen, die junge Au-pairs im Alter zwischen 18 und 30 Jahren vermitteln. Doch ist zu erwarten, dass in Zukunft weitere Agenturen schließen werden. Die Bereitschaft, für die Beratung, Vermittlung und Betreuung durch eine Full-Service-Agentur Geld auszugeben, sinkt. Viele recherchieren selbst und informieren sich im Internet.
Umfassende Datenquelle
Die Konjunkturumfrage „Au-pairs in Deutschland und weltweit“ liefert jährlich aktuelle Zahlen und Fakten zum Au-pair-Wesen. Sie beruht auf einer repräsentativen Umfrage unter 57 Au-pair-Agenturen und Gesprächen mit Au-pair-Experten. Die Studie wird von DR-WALTER Auslandsversicherungen herausgegeben und erscheint im Calypso Verlag.
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